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Ölmühle

Ölmühle





Unsere ehemalige Ölmühle ist vermutlich zwischen 1590 - 1600 erbaut
worde
n. Um 1631 gehörte sie einem gewissen Johann Kuhl und wurde
deshalb auch Johann Kuhl Mühle genannt. In der zweiten Hälfte des 17.Jahrhunderts erwarb ein Kaiserslauterer Bürger namens Johannes Schön, welcher schon Besitzer der Stadt- und Neumühle war, die Kohenmühl, wie sie jetzt genannt wurde. Außer dem Besitzer weis man leider nichts näheres über die Mühle, also ob sie teils oder ganz zerstört, wann wieder aufgebaut wurde,usw. da die Kriege jener Zeit doch große Verwüstungen angerichtet hatten. Erst 1720 wurde ein Johannes Schön urkundlich erwähnt. Jener mußte 4 Malter Erb- und Mühlenpacht zahlen und eine Restschuld von 40 Maltern. Dies ist ein Zeichen dafür, dass es
den Müllern zu der Zeit nicht gut ging. Johannes Schön konnte die Mühle wohl auch nicht halten, da 1722 Jahannes Seybert die Mühle mit einem Schätzungskapital von 180 Gulden in Besitz hatte und wohl groß ausbaute, weil sie 1735 als die untere Mahl- und Ohligmühle mit einem Gang samt Hofgering, Wies, Garten und Brothaus bezeichnet, seiner Witwe für 1200 Gulden bei einem Vergleich überlassen wurde.  Seit dieser Zeit wird sie Ölmühle genannt, obwohl sie ursprünglich keine war. In ihr wurde Raps zu Ohlig verarbeitet, welches zur Ernährung und auch als Brennstoff für Lampen verwendet wurde.Sie war wohl recht groß, wie aus der Naudin`schen Karte von 1740 hervorgeht, worin 3 Gebäude eingezeichnet sind. Die Mühlenpacht betrug damals 4 Malter Korn und war an die geistliche Güteradministration zu zahlen. In den nächsten 10 Jahren hatte die Mühle noch drei verschiedene Betreiber. 1749 übernahm ein Daniel Herzog  die Mühle, welche nun mit einem Schälgang ausgestattet war. Dieser war notwendig zum Spelzschälen zwecks Herstellung von Weißmehl. Es war also keine Ölmühle mehr. Zu der Zeit übernahm Jakob Korell für 2166 Gulden die Mühle. Um 1863 waren die Gebäude recht heruntergekommen, so dass eine Neuerrichtung von Wohnhaus Scheuer und Stall erfolgte. Acht Jahre später wurde noch ein Schweinestall sowie ein neues Backhaus errichtet. So blieb das Anwesen bis zum Umbau in den 70er Jahren. Da sah man noch wie sich das Wasser seinen Weg in Richtung Mühlrad bahnte, welches zu der Zeit je doch nicht mehr vorhanden war. Das Wasser wurde vom Otterbach abgezweigt und unterhalb der Mühle wieder zurückgeleitet.
Am 8.07.1797 übernahm Jakob Knoll für 2166 Gulden die Mühle. Bis 1855 Jakob Winteroll die Mühle übernahm hatte sie noch 2 Besitzer gehabt. Sein Erbe Phillip Winteroll, verkaufte sie im Jahre 1891 an Jakob Wißmann ( 1867 -1956 ), einem Landwirt vom Wingertsweilerhof, welcher mit einer Mathilda Rahm von Heiligenmoschel verheiratet war. Als zu beginn des 19. Jahrhunderts die zentrale Wasserversorgung eingeführt wurde, entstand durch die Fassung der Quellen des Otterbaches am Münchbrunnen ein Wasserdefizit für den Betrieb der Mühle. Ein mit der Stadt Otterberg geführter Prozeß vor dem Oberlandesgericht in Zweibrücken, den Jakob Wißmann verlor, und ihn 2000 Goldmark kostete hatte die Einstellung des Mühlenbetriebes zur Folge. Jakob Wißmann widmete sich nun nur noch der Landwirtschaft, die von seinem Sohn Karl ( 1887 - 1964 ) weitergeführt wurde.Nach dem Tod des kinderlosen Karl Wißmann wurde die Ölmühle 1966 versteigert. Sein Neffe erwarb sie, renovierte das Anwesen in den kommenden Jahren und errichtete eine Schnapsbrennerei. Im Jahre 1981, dem 400. Jahrestag der Stadtrechtserhebung, kreirte er den sogenannten Klosterlikör. Die letzten Reste der Ölmühle, die im Wohngebäude untergebracht war, beseitigte er. Die Mühle selbst war ja, wie schon erwähnt seit Anfang des 1900 Jahrhunderts nicht mehr in Betrieb. Die Mühle hatte dann noch einen Besitzer, welcher auch noch einige Renovierungenen vornahm, bevor wir sie im Jahre 2002 erwarben.